Link zur Pressemitteilung herunterladen: <klick>
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Wir laden ein zur Mahnwache zum 10. Jahrestag der Nordwest-Landebahn
21. Oktober 2021, 18 Uhr, Flughafen Frankfurt, Terminal 1 Halle B
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Hier der Link zu Download unseres Flyers mit dem Aufruf von Fridays for Future auf der Rückseite:
Aufruf Klimaprotest 13-08-2021
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Aufruf zur Mahnwache anlässlich der Fraport-Hauptversammlung am 01. Juni 2021
Auch in diesem Jahr findet die Fraport-Hauptversammlung wegen der Corona-Krise nur online statt. Wie in den Jahren zuvor ändert das nichts daran, dass Bürgerinitiativen und Klimaaktivisten zu diesem Anlass öffentlich und nachdrücklich gegen die völlig verfehlte und verheerende Geschäftspolitik von Fraport und der Luftverkehrswirtschaft protestieren.
Menschen und Klima müssen Vorrang haben vor den Profitinteressen der Luftverkehrsindustrie! Der Flughafen Frankfurt ist nicht raumverträglich!
Er hätte niemals ausgebaut werden dürfen! Die neue Landebahn hätte niemals gebaut werden dürfen und muss wieder geschlossen werden! Wir brauchen Nachtflugverbot von 22 – 6 Uhr!
Die Coronakrise hat gezeigt: Es geht auch ohne die wahnwitzigen Wachstumspläne der Luftverkehrsindustrie, die vor Corona als Ziel Verdoppelung und Verdreifachung des weltweiten Luftverkehrs formuliert hatte!
Angesichts der drohenden Klimakatastrophe muss umgesteuert werden.
Der Luftverkehr ist ein Klimakiller! Er muss deutlich reduziert werden, im Rhein-Main-Gebiet und weltweit!
Wir fordern: Kurzstreckenflüge untersagen!
Kein „Weiter so!“ für die Luftverkehrswirtschaft nach der Krise!
Am 01.06.2021 um 10.00 Uhr formulieren wir unsere Kritik an Fraport vor der Paulskirche in Frankfurt und genauso online in der Hauptversammlung.
Die Flughafenbetreibergesellschaft Fraport ist ein schrecklicher Nachbar, nicht nur im Rhein-Main-Gebiet, sondern auch an 31 anderen Standorten weltweit, an denen sie Flughäfen betreibt oder beteiligt ist.
Fraport steht für einen auf Wachstum und Ausbeutung orientierte Geschäftspolitik – ohne Rücksicht auf die sozialen Belange der Beschäftigten, auf Anwohner, Umwelt und Klima. Hierzulande wird dies am unsinnigen Bau des Terminal 3 oder an Dumping-Löhnen in ausgelagerten Service-Gesellschaften und schlechten Arbeitsbedingungen deutlich.
Andernorts zeigt sich die Profitgier dieses Konzerns durch Mitverantwortung bei Zwangsumsiedlungen, Menschenrechtsverletzungen und Vertragsverletzungen.
Wir rufen darum Flughafenausbaugegner*innen und Klimaaktivisten zur Mahnwache vor der Paulskirche.
Der Flugverkehr war bis vor Kurzem noch für 5-8 % der menschengemachten Klimaerhitzung verantwortlich. Die aktuelle unbeabsichtigte Atempause könnte, gekoppelt mit strukturellen Veränderungen, die Möglichkeit sein, um die Klimakrise abzuschwächen! Wir müssen deshalb ordentlich Druck aufbauen, damit es nach der Krise kein „Weiter so“ für die Flugindustrie gibt!
Wann? Dienstag, 01.06.2020 um 10.00 Uhr
Wo? Vor der Paulskirche in Frankfurt am Main
Was? Mahnwache mit allen, die für eine klimagerechte Welt einstehen! Bringt Banner und Plakate mit. Bereitet Redebeiträge vor.
Wir werden untereinander den nötigen Mindestabstand einhalten und Corona-Schutzmasken tragen. Weitere Informationen auf den unten angegebenen Webseiten.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir alle, die zur Mahnwache kommen wollen, uns nach Möglichkeit vorab per Email zu informieren:
Gemeinsam gegen Fluglärm und Schadstoffe e. V.
www.fluglaerm-schadstoffe.de www.klimakiller-luftverkehr.de
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—————————————————————————————————-Pressemeldung von „Gemeinsam gegen Fluglärm und Schadstoffe e.V.“ 30.04.2021
Wer für Frankfurt eine klimagerechte Verkehrswende will, muss auch den Luftverkehr und den Frankfurter Flughafen zum Thema machen!
Frankfurt hat einen internationalen Großflughafen, der ohne Rücksicht auf die Gesundheit und Lebensqualität in den letzten Jahrzehnten immer wieder ausgebaut wurde – im Interesse der Profite der Luftverkehrsindustrie und gegen den verzweifelten Widerstand der Anwohner und ihrer Bürgerinitiativen. In der Stadt, im gesamten Rhein-Main-Gebiet und im Umland.
- Fluglärm und Schadstoffe machen krank und verursachen Zehntausende von vorzeitigen Sterbefällen!
- Luftverkehr ist die klimaschädlichste Art des Reisens
Mit dem Ziel, die Zahl der Flugbewegungen auf mehr als 700.000 Starts und Landungen zu steigern, wurde die Landebahn Nordwest vor 10 Jahren gebaut.
Dabei ist weniger als die Hälfte davon zuviel, wenn die Menschen und das Klima wirksam geschützt werden sollen.
Wir fordern von allen politisch Verantwortlichen im Bund, im Land und in der Kommune die Entscheidung und das Eintreten für eine klimagerechte Verkehrswende – auch im Luftverkehr und in der Flughafenpolitik:
- Reduzierung der Starts und Landungen auf ein Maß, das den Bedürfnissen der Region angemessen ist
- Abschaffung aller Kurzstreckenflüge und Ausbau des Schienenverkehrs
- Nachtflugverbot von 22 – 6 Uhr
- Kein weiterer Ausbau des Flughafens – Stopp Terminal 3!
Wir unterstützen darum zusammen mit vielen anderen Initiativen und Organisationen die Demonstration „Klimagerecht unterwegs!“ am 2.Mai 2021 und alle nachfolgenden Aktionen: „Klimagerecht unterwegs!“
Den zukünftigen Koalitionären in Frankfurt muss deutlich gesagt werden, welche Verantwortung sie haben, was von ihnen erwartet wird und was sie von uns zu erwarten haben.
Mehr Informationen dazu finden Sie auf https://www.klima-gerecht-unterwegs.de
Wer wir sind:
„Gemeinsam gegen Fluglärm und Schadstoffe e.V.“ ist Mitglied im Bündnis der Bürgerinitiativen gegen Flughafenausbau und für ein Nachtflugverbot von 22 – 6 Uhr (BBI)., Das Bündnis umfasst über 80 Bürgerinitiativen im Rhein-Main-Gebiet vom Bayerischen Untermain bis Mainz, Wiesbaden und in den Rheingau und vom Vordertaunus bis nach Rheinhessen und kämpft seit mehr als zwanzig Jahren gegen Flughafenausbau und Klima- und Umweltzerstörung.
Mehr Infos: „Gemeinsam gegen Fluglärm und Schadstoffe“ (www.fluglaerm-schadstoffe.de)
Kontakt: Knut Dörfel (Pressesprecher), 0151-41902406, k.doerfel@flughafen-bi.de
KlimaGerechtUnterwegs – MOBILITÄTSWENDE JETZT
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Wiesbaden, 03.09.2020, 17.30 Uhr, vor dem Landtag: Kurzstreckenflüge untersagen!
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Auch am Montag, 22.06.2020, 18.00 Uhr:
Online-Mahnwache gegen Fraports Fluglärm und Schadstoffe
Bitte online gehen und Protest-Plakat bereithalten!
Online-Mahnwache?? Einfach mal probieren und mitmachen. Wir benutzen die Software Zoom für Videokonferenzen und Telefonkonferenzen
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weiterlesen:
http://fluglaerm-schadstoffe.de/texte/mahnwache-zur-fraport-hauptversammlung-2020-aufruf/
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Schon was vor am Montag, 18.05.2020, 18.00 Uhr? Mach mit bei der 7. Online-Mahnwache!
Bitte online gehen und Protest-Plakat bereithalten!
Online-Mahnwache?? Einfach mal probieren und mitmachen. Wir benutzen die Software Zoom für Videokonferenzen und Telefonkonferenzen
—————————————————-Auch in Zeiten der Corona-Krise muss gegen Flughafenausbau, Fluglärm und Schadstoffe protestiert und an die Opfer erinnert werden! Kundgebung am 29.04.2020 um 17.00 Uhr am Römerberg, Frankfurt
Pressemitteilung
Auch in Zeiten der Corona-Krise muss gegen Flughafenausbau, Fluglärm und Schadstoffe protestiert und an die Opfer erinnert werden! Die Krise ist auch eine Chance, eine neue Luftverkehrspolitik mit reduziertem Wachstum einzuleiten! Der Schutz der Gesundheit und des Klimas ist wichtiger als die Profitinteressen der Luftverkehrsindustrie!
“Gerade angesichts der zwischenzeitlichen Stilllegung der Landebahn Nordwest, wollen wir daran erinnern, dass die gesundheitlichen Belastungen der Anwohner des Flughafens, dass Zehntausende schwerwiegende Erkrankungen und Tausende vorzeitige Sterbefälle durch den Luftverkehr in der Region Rhein-Main eine andere Verkehrspolitik in Stadt und Land erfordern!“ Mit diesen Worten lädt Lydia Ishikawa, Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam gegen Fluglärm und Schadstoffe e.V.“ ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus den Bürgerinitiativen zur Kundgebung am 29.04.2020 um 17.00 Uhr am Römerberg ein.
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Schon was vor am Montag, 27.04.2020, 18.00 Uhr? Mach mit bei der 4. Online-Mahnwache!
Bitte online gehen und Protest-Plakat bereithalten!
Online-Mahnwache?? Einfach mal probieren und mitmachen. Wir benutzen die Software Zoom für Videokonferenzen und Telefonkonferenzen
Weiterlesen? <klick>
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#Stay Grounded und 250 Initiativen starten weltweiten Aufruf gegen Milliardengeschenke für die Flugindustrie
#SavePeopleNotPlanes: Offener Brief fordert, die Bedürfnisse der Arbeiter*innen und Klimaschutz bei der Krisenbewältigung in der Flugindustrie an erste Stelle zu setzen
Berlin – 6. April 2020: Am heutigen Montag rufen über 250 Organisationen in einem offenen Brief an Regierungen weltweit dazu auf, die Forderungen der Luftfahrtlobby nach bedingungslosen Rettungsgeldern für die Flugindustrie zurückzuweisen. Die Politik müsse vielmehr auf Kriterien zum Schutz von Arbeitsrechten und der Umwelt bestehen. Seit heute kann auch eine Onlinepetition dazu unterschrieben werden.
Link zum Online-Unterschreiben: <klick>
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Willkommen auf unserer Webseite!
Wir freuen uns über jeden Menschen, der sich für uns, unsere Ziele und Ideen interessiert.
Alle, die mehr über uns erfahren wollen: <hier> weiterlesen.
Unser Flyer:
Jede/r kann mitmachen – Jede/r sollte mitmachen!
Weitere Infos in Kürze! Die Links zu den Texten ab Dienstag, 25.02.2020, hier: Link …..
Hunderte Einwendungen gegen Fraports Machenschaften beim Umgang mit hochgiftigen Böden auf dem Flughafengelände!
Hier weiterlesen… <klick>
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14.02.2020
Kontaminierter Boden am Terminal 3: Der Skandal wird deutlicher
Vorbemerkung: Wir danken für die Erlaubnis, diesen Artikel von Horst Bröhl-Kerner zu den Machenschaften der Fraport bezüglich der verseuchten Böden im Umfeld des geplanten Terminal 3 hier verbreiten zu dürfen. Er benennt das, was Fraport auf dem Flughafengelände nahezu unbehelligt von den Behörden treibt, als das, was es ist: Umweltverbrechen.
Wir sollten uns überlegen, ob wir das nicht zum Anlass nehmen, einen aktuellen Flyer dazu zu veröffentlichen und zu verteilen und eine Kampagne zu starten, dass möglichst viele Menschen von ihrem Recht auf Einwendung Gebrauch machen. Wenn 500 oder 1000 oder mehr Einwendungen eingereicht werden, wäre dieser Vorgang auch schon wieder eine Meldung von Presse und Hessenschau wert.
Einen Monat lang konnte die Öffentlichkeit zu Jahresbeginn den Antrag der Fraport AG zu ‚Errichtung und Betrieb eines Lagers für PFC-kontaminierte Böden‘ einsehen. Auch wenn die Auslage nur im Stil des vergangenen Jahrhunderts in Papierform zu Bürozeiten in zwei relativ lauten Räumen in den beiden Rathäusern von Walldorf und Mörfelden (und im RP-Büro in Frankfurt) stattfand und die Unterlagen alles andere als vollständig waren, ergaben sich daraus eine Reihe interessanter Informationen. Und es ist wie immer: je mehr über einen Vorgang bekannt wird, desto schlechter sieht Fraport aus.
Zwar sind viele Details immer noch unklar, aber im Wesentlichen hat sich das Bild bestätigt, das wir bereits Ende letzten Jahres gezeichnet hatten, als die Absicht, so ein Lager einzurichten, bekannt wurde.
In Kurzform stellt sich der Sachverhalt heute so dar: Fraport und die zuständigen Behörden wussten, dass der Boden der ehemaligen US Airbase, auf dem das Terminal 3 errichtet werden sollte, großflächig und an vielen Stellen hochgradig mit Chemikalien belastet ist. Darunter befinden sich sog. ‚Per- und Poly-Fluorinierte Chemikalien‘, kurz PFC, als langfristig stabile Überbleibsel von Löschschäumen, die dort zu Übungszwecken, aber auch in einigen wenigen Ernstfällen, eingesetzt wurden. Ausserdem gibt es die ‚üblichen‘ Kohlenwasserstoff-Verbindungen, die aus Kerosinen und Ölen, aber auch Reinigungsmitteln und anderen diffusen Quellen stammen.
Festgestellt wurde diese Belastung wohl überwiegend im Rahmen der Altlastenuntersuchungen, die nach der Rückgabe des Airbase-Geländes an den Bund durchgeführt wurden. Ob und welche Untersuchungen im Rahmen der Planung und Durchführung der Baumaßnahmen für T3 noch vorgenommen wurden, geht aus den Unterlagen, die Fraport für das Bodenlager vorgelegt hat, nicht klar hervor. Ebensowenig gibt es einen zusammenfassenden Überblick über die Situation im Grund- und Sickerwasser, die im Laufe der Jahre an verschiedenen Stellen von verschiedenen Akteuren untersucht wurde.
Für die PFC-Belastung, derentwegen das Bodenlager eingerichtet werden soll, bezieht sich Fraport auf Untersuchungen aus den Jahren 2009 und 2010, in denen an einer Vielzahl von Stellen (die bunten Punkte in der Grafik) Bodenproben entnommen und deren Gehalt an PFC bestimmt wurden. Gefunden wurde hauptsächlich eine Chemikalie aus der Gruppe der PFC, das Perfluoroctansulfonat (PFOS), das als „persistenter organischer Schadstoff“ (POP) weltweit strikten Beschränkungen unterliegt.
An diesen Untersuchungen ist zweierlei bemerkenswert. Erstens wurden sie damals nur am Bodenmaterial durchgeführt, wo die Meßgenauigkeit sehr viel geringer ist als im Eluat, d.h. in einer wässrigen Lösung, in der die Schadstoffe ausgeschwemmt werden. Das erklärt das Lamento der Fraport, die später gezwungen war, genauer hinzuschauen und offenbar, wie zu erwarten, teilweise deutlich höhere Werte gefunden hat. Zweitens aber zeigen bereits diese ersten Untersuchungen, dass es auf dem Gelände einige ‚Hotspots‘ mit um mehrere Grössenordnungen höheren Konzentrationen gegeben hat. Da diese hohen Konzentrationen später nicht mehr auftauchen, muss man davon ausgehen, dass die betroffenen Böden beim Ausbaggern mit anderen Böden vermischt wurden, so dass sich ein gewisser ‚Verdünnugseffekt‘ ergeben hat.
Ob Fraport damit gegen Auflagen verstossen hat, lässt sich noch nicht klären, da weder die einschlägigen Bauauflagen noch der 2018 ergangene ‚Sanierungsbescheid‘ des Regierungspräsidiums bisher öffentlich zugänglich sind. Aber unabhängig davon, ob es mit oder ohne Wissen der Behörden begangen wurde: es handelt sich um ein Umweltverbrechen.
Statt die extrem hoch belasteten Böden genau abzugrenzen, getrennt zu entnehmen und die darin enthaltenen hohen Mengen eines hochtoxischen, langlebigen Schadstoffs zuverlässig zu vernichten, hat Fraport diesen Schadstoff auf so große Mengen an Boden verteilt, dass eine spezielle Behandlung zu seiner Beseitigung kaum noch möglich ist. Offenbar haben sie sogar damit gerechnet, diese Böden ohne große Auflagen irgendwo verkippen zu können. Und wie aus diffusen Andeutungen des obersten Fraport-Verantwortlichen für diese Schweinerei, Herrn Dr. Prümm, hervorgeht, haben sie die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, irgendwo eine mehr oder wohl eher weniger geeignete Deponie zu finden, wo sie das Zeug billig loswerden können. In der italienischen oder rumänischen Mafia lassen sich für solche Deals erfahrungsgemäß erfahrene und verschwiegene Partner finden.
Ganz aktuell legen sie für die Presse nochmal nach und behaupten, „erste Verträge … für den Abtransport“ unterzeichnet zu haben. Was genau und wohin, bleibt natürlich geheim, bis alles unter Dach und Fach ist. Dafür wiederholen sie nochmal die Legende vom verantwortungsvollen Bodenmanagement, „umfangreichen Kontrollen“ und dem „Schutz des Grundwassers“ – Fake News gemäß Fraport-Standard. Sie ahnen wohl schon, dass sie mit ihren Lager-Plänen Schiffbruch erleiden könnten.
Neben der Vermischung bei Aushub und eventuell auch bei späteren Umlagerungen lässt Fraport auch die Zeit für sich arbeiten. Der Aushub der Baugrube für Terminal 3, bei dem der größte Teil des Materials angefallen ist, fand von 2015 bis 2017 statt. Seit dieser Zeit liegt der Boden mehr oder weniger ungeschützt in offenen Halden irgendwo auf der Baustelle herum. Da PFC als Tenside überwiegend nur schwach an die Bodensubstanz gebunden sind, sind im Laufe der Jahre mit großer Wahrscheinlichkeit schon erhebliche Mengen wieder zurück in den (unausgehobenen) Boden bzw. über das Sickerwasser in andere Bereiche gelangt. Der ‚Sanierungsbescheid‘ des RP, der wohl Anlass für den Fraport-Antrag war, wurde sehr wahrscheinlich deshalb erlassen, weil die Aufsichtsbehörde diesen Zustand auch beim schlechtesten Willen nicht mehr als ‚vorübergehend‘ hinnehmen konnte.
Ohnehin wurden die jeweiligen Fristen schon gedehnt, als ginge es nicht um einen der problematischsten Umweltschadstoffe überhaupt, sondern um ein paar alte Farbreste oder ähnliches. Ein Jahr nach Abschluss (und drei Jahre nach Beginn) der Baumaßnahme bis zur Auforderung, das Zeug sicher zu verwahren, ein weiteres Jahr Zeit, darauf zu reagieren und eine Maßnahme zu beantragen, deren Umsetzung dann auch wieder Monate dauert – soviel Entgegenkommen muss man wohl als Komplizenschaft werten.
Da ist es höchst erfreulich, dass der Kreis Groß-Gerau nach eigenen Angaben dieses Vorgehen zum Anlass für eine Anzeige gegen Fraport genommen hat. Man darf gespannt sein, was daraus wird.
Man darf wohl davon ausgehen, dass allen Beteiligten bekannt war, dass zu der Stoffgruppe der PFC, um die es hier geht und die international als PFAS bekannt ist, in den letzten Jahren immer mehr wissenschaftliche und medizinische Ergebnisse zusammengetragen worden sind, so dass auf EU-Ebene weitergehende Maßnahmen vorgeschlagen und teilweise schon beschlossen wurden: der Umweltministerrat “ UNTERSTREICHT die zunehmenden Gesundheits- und Umweltbedenken aufgrund hochgradig persistenter Chemikalien; STELLT insbesondere FEST, dass immer mehr Nachweise der schädlichen Auswirkungen einer Exposition gegenüber hochfluorierten Verbindungen (PFAS) und Belege für die weite Verbreitung von PFAS in Wasser, Boden, Gegenständen und Abfällen vorliegen und dass dies eine Bedrohung für unsere Trinkwasserversorgung darstellen könnte; FORDERT die Kommission AUF, einen Aktionsplan zur Beseitigung aller nicht wesentlichen Verwendungen von PFAS auszuarbeiten“, die Europäische Chemikalienagentur ECHA stuft weitere Chemikalien aus dieser Gruppe als ‚besonders bedenklich‘ ein, und aus der EU-Kommission verlautet, dass dieser Prozess im Rahmen des angekündigten ‚Green New Deal‘ beschleunigt werden soll.
Vielleicht spielt auch eine Rolle, dass das Thema gerade in den USA (wieder) eine gewisse Aufmerksamkeit gefunden hat durch einen neuen Film über den dortigen Kampf gegen Großkonzerne, die an diesen Substanzen enorm verdienen und Regulierungen unterbinden wollen. Er kommt gerade auch in europäische Kinos. Auch in der europäischen Textilindustrie kommt das Thema verstärkt auf, wie eine neue Studie aus Norwegen zeigt.
Auch unsere Einschätzung im letzten Beitrag, wonach sich bei hessischen Behörden seit Jahren in diesem Bereich nichts getan hätte, muss korrigiert werden. Wie gerade bekannt wurde, wurden seit Jahren rund um den US-Stützpunkt Wiesbaden-Erbenheim erhöhte PFC-Konzentrationen gemessen, aber das auch hier zuständige RP Darmstadt hat es bis jetzt nicht für nötig gehalten, die Öffentlichkeit ausführlich zu informieren, sondern teilt mit, „dass man sich derzeit ’noch in der Phase der Erkundung‘ befinde und ‚eine abschließende Gefährdungsabschätzung (…) momentan nicht möglich‘ sei“. Man muss wohl auch hier davon ausgehen, dass mit Rücksicht auf den mächtigen Verantwortlichen für diese Umweltsauerei, hier die US-Armee, alle Augen fest geschlossen gehalten werden.
Neben diesem kriminellen Kern der ganzen Angelegenheit sind die sonstigen Mängel des Fraport-Antrags, um den es aktuell geht, fast schon nebensächlich. Trotzdem macht es Sinn, zumindest noch einige zu benennen und im weiteren Ablauf zu versuchen, Schäden möglichst zu minimieren.
Andere Schadstoffe, die zumindest in einigen Bereichen, die ausgehoben wurden, vorhanden waren, werden im Fraport-Antrag so gut wie garnicht erwähnt. Daher ist auch unklar, was alles in diesem Lager auftauchen könnte. Das Betriebskonzept für dieses Lager, das eine maximale Betriebsdauer von 5 Jahren vorsieht, wobei sich jede einzelne Materialfraktion maximal 3 Jahre im Lager befinden soll, ist an Absurdität kaum zu überbieten, denn es ist völlig unklar, wohin die Materialien anschliessend kommen sollen.
Weitere Punkte sind in einem Text aufgeführt, der als Vorlage für eine Einwendung gegen die Planungen der Fraport für ein Bodenlager genutzt werden kann und sollte. Ausgehend von der Einschätzung, dass dringend etwas getan werden muss, um die aktuell stattfindende Verseuchung der Baustellenböden mit PFC aus den Lagerhalden zu stoppen, andererseits Terminal 3 schon allein aus Klimaschutzgründen nicht in Betrieb gehen darf, lautet die Kernforderung des Papiers: Baustopp für Terminal 3, Nutzung der Baugrube als Lager für hochkontaminierte Böden, bis Sanierungsverfahren vor Ort durchgeführt werden können. Da diese Forderung aber aktuell wohl nicht durchsetzbar ist, werden ‚hilfsweise‘ strenge Auflagen für die Einrichtung eines Bodenlagers auf der von Fraport vorgesehenen Fläche gefordert. (Einen alternativen Text, der federführend von der BI Mörfelden-Walldorf erarbeitet wurde, gibt es hier.)
Jede/r, die/der mit dem Vorgehen der Fraport im Hinblick auf die kontaminierten Böden nicht einverstanden ist, sollte die Gelegenheit nutzen, mit einer Einwendung, die bis zum 6. März 2020 beim RP Darmstadt vorgebracht werden kann, sein Mißfallen kund zu tun. Dabei kann jeder der beiden Texte, eine Mischung aus beiden oder ein ganz eigener Text genutzt werden. Wichtig ist nur, dass ganz deutlich wird, dass das bisherige Vorgehen der Fraport und die vorgelegten Planungen völlig unzureichend und wesentlich höhere Anforderungen an den Schutz der Umwelt und insbesondere des Grundwassers zu stellen sind. Und wichtig ist auch, dass erstens das Regierungspräsidium, aber anschliessend auch die Öffentlichkeit erfährt, dass viele Menschen sich gegen solche Umweltverbrechen, die nur der Profitmaximierung eines skrupellosen Konzerns dienen, zur Wehr setzen.
Also: Text nach Wunsch zusammenstellen, Name und Adresse nicht vergessen, und vor dem 6. März per Mail oder Brief an die angegebenen Adressen des RP senden! Eine Erörterung aller Einwände wird am 29. April in Frankfurt stattfinden. Genaueres zu den formalen Abläufen und zu den Anforderungen an Einwendungen kann man in der Öffentlichen Bekanntmachung des Verfahrens nachlesen.
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Am 29.11.2019 ist es wieder soweit:
Gemeinsam mit Fridays for Future
für Klima und Umwelt kämpfen!”
Klimakiller Luftverkehr stoppen!
Nachtflugverbot von 22-06 Uhr!
Am 29.11.2019 ist wieder globaler Aktionstag. Dabei dürfen wir als Flughafenausbaugegner nicht fehlen.
Wir kämpfen seit Jahren entschieden gegen den Klimakiller Luftverkehr und seine Welt und sein System des wirtschaftlichen Wachstums um jeden Preis! Nur ein radikales Umdenken und Umsteuern in der Klimapolitik kann den drohenden Klimawandel verhindern und die unvorstellbaren katastrophalen ökologischen uns sozialen Folgen abwenden.
Jede Herausforderung ist auch eine Chance – und unsere Chance ist es, als Protestbewegung gegen Flughafenausbau, Fluglärm und Schadstoffe unsere zunehmende Isolation als gesellschaftliche Minderheit zu durchbrechen und mit neuer Stärke und mit neuen Bündnispartnern weiter für unsere Kernziele zu kämpfen:
Flugbewegungen reduzieren! – Nachflugverbot von 22 – 6 Uhr Flughafenausbau stoppen! – Kein Terminal 3! Neue Landebahn schließen und zurückbauen!
Wann und wo? Freitag, 29.11.2019 um
12 Uhr an der Bockenheimer Warte
und am Zoo!
Weitere Infos gibt es in Kürze.
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Unsere Solidarität mit Fridays for Future:
Wir unterstützen als Veranstalter des Klimacamps am Mainufer die „Week for Climate“ vom 21.-27.09.2019
Mehr Infos in Kürze. Dringende Anfragen an info@ggfs-rhein-main.de
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07.07.2019 Ultrafeinstaub – FRAPORT leugnet weiter das Offensichtliche
Fraport hat vor ein paar Tagen ohne öffentlichen Aufwand den Lufthygienischen Jahresbericht 2018 online gestellt. Er enthält zunächst die Ergebnisse der vorgeschriebenen Luftqualitäts-Messungen, aber wie schon im letzten Jahr auch noch einige Seiten zu Ultrafeinstaub. Wer genauer wissen will, wie Fraport die Fakten leugnet, die aus den eigenen Messergebnissen unbestreitbar abzuleiten sind, liest bitte <hier> weiter.
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